Montag, 23. Mai 2011
Magleås …

… nein, ich bin in keinen Rosamunde Pilcher Film gefallen. Wobei man sich schon gut vorstellen könnte, wie ein Landadeliger im Tweed-Jacket über die Wiese reitet und alte unglaubwürdige Familientragödien enthüllt.
Noch bin ich etwas verwundert, dass ich einer der 50 Konferenzgäste sein darf, die für ein paar Tage in Magleås logieren.

Nach 10 Wochen Island fühlt sich Mai in Dänemark an wie Sommerurlaub im Süden. Ich laufe in Rock und T-Shirt herum während die Spanier einen Wollpulli tragen und freue mich über grünes Gras, Wald (ich habe mich dabei ertappt, wie ich einen Baum photographiert habe – nur, weil er hübsch und hoch war), Flieder und Gewitter.
Soll der Vulkan auf Island ruhig spucken. Dann bleib ich eben hier.
Samstag, 21. Mai 2011
Grimsvötn ...
... eigentlich wollte ich nur den Wetterbericht sehen. Und was finde ich? "Warning - Eruption has started in Grimsvötn". Jetzt haben wir also einen Vulkanausbruch. Aber viel mehr Informationen gibt es noch nicht und von den Erdbeben habe ich auch nichts mitbekommen. Wer die Warnung selber sehen will: http://en.vedur.is
christina_in_island am 22.Mai 11  |  Permalink
Rangt ...
... vielleicht war es nicht ganz so klug, unbesorgt zur Konferenz nach Kopenhagen zu fliegen. Am Samstag hat man in Reykjavik noch nichts vom Vulkan mitbekommen. Am Sonntag morgen hatte der Flug ein bischen Verspätung und wir mussten auch etwas länger fliegen, weil der Aschewolke in einem Bogen nach Westen ausgewichen wurde. Aber hinter uns wurde der Flughafen geschlossen. Gerade habe ich Bilder eines Freundes auf Facebook gesehen, der nahe am Gletscher war. Die Straße zurück nach Reykjavik wurde gesperrt. Es ist dort vollkommen dunkel und eine Flut wird befürchtet. Jetzt müssen sie komplett die Insel umrunden um zurückzukommen. Und in Reykjavik liegt angeblich Asche und man sieht die Wolke. Ich verpasse ein Spektakel und habe mitlerweile wirklich Angst bekommen, am Freitag nicht zurückfliegen zu können.

pavlodr am 23.Mai 11  |  Permalink
du hattest aber Glück nicht diese Asche zu atmen :-)


Listahátíð ...

... dieses Wochenende hat das großes Kunstfesitval in Reykjavik begonnen. Zur Vernissage zweier neuer Ausstellungen konnte man umsonst ins Kunstmuseum. Ich war sehr froh, dass ich nie der Versuchung erlegen war, viel Geld für den Eintritt ins Museum zu bezahlen. Irgendwie verstehe ich Kunst einfach nicht (siehe Exponat oben).

Beeindruckend war dafür die akrobatische Aufführung einer spanischen Straßen-Theater-Gruppe in luftiger Höhe am Austurvöllur im Stadtzentrum.
Donnerstag, 19. Mai 2011
Grilla ...
... ich war auf einem echt isländischen Grillfest und die Gastgeberin war bestürzt:
"Was hast du gemacht? Eine Ausländerin mitgebracht?! Das musst du doch vorher sagen!! Jetzt haben wir nur Wal und Pferd eingekauft."
alexurba am 19.Mai 11  |  Permalink
:D


theben am 19.Mai 11  |  Permalink
Dabei schmeck der Wal so gut!


Dienstag, 17. Mai 2011
Eyjafjallajökull ...

... ein Jahr ist es jetzt her, dass er ausgebrochen ist.
Das deutsche Fernsehen produziert wohl gerade einen Beitrag über den Vulkan. Zwei meiner Geologen-Vulkanologen-Freunde hier wurden bei ihrer Laborarbeit gefilmt. Sie konnten mir nicht sagen, was das für eine Sendung wird, oder wann sie gesendet werden soll. Nach dem Vorschlagen einiger deutscher Fernsehsender waren sie sich immerhin relativ sicher, dass es das ZDF war. Also, falls jemand von euch zufällig über einen Beitrag zum Eyjafjallajökull stolpern sollte, und die Möglichkeit hat, das dann aufzunehmen, würde ich mich sehr freuen.
(Und die beiden Geologen planen schon an ihrer Weltkarriere als Filmstar.)
Mountain Air …

… auf so eine Idee müsste man kommen. Bunt bedruckte Dosen für viel Geld verkaufen.
alexurba am 17.Mai 11  |  Permalink
Bestimmt teurer als die gute Berliner Luft.


Sonntag, 15. Mai 2011
Eurovision ...
... der Song Contest ist in Island ein Großereignis. Jeder verfolgt ihn und er wird in allen Kneipen und Cafes ausgestrahlt. Ich war auf eine Eurovision-WG-Party eingeladen. Wir mussten uns in aller Ernsthaftigkeit die 25 Lieder anhören und danach unsere Top 5 wählen. Bei uns hätte Island gewonnen und Deutschlands Lena wäre Zweite geworden. Zur Punktevergabe wurden dann folgende Regeln eingeführt: Einen Schluck von seinem Getränk trinken, wenn Island viele Punkte oder Großbritannien keine Punkte bekommt. Und einen Schluck, wenn ein Land 10 oder 12 Punke an ein Nachbarland vergibt. Dabei wurde mir klar, dass ich keine Ahnung von Geographie und osteuropäischen Ländern habe. Und so ganz ist die Eurovision-Begeisterung auch nicht auf mich übergesprungen.