Gata ...
... nachdem im März die gesamte Reykjaviker Innenstadt zwei Wochen lang von einer einzigen riesigen Eisplatte bedeckt war, werden jetzt Gegenmaßnahmen ergriffen. Aber man kauft keine Streufahrzeuge oder Salz ein, sondern gräbt die Straßen auf und verlegt neue Heizspiralen.

Fyrirtækið ...
... das letzte Mal, als ich in einer Kneipe von meiner Arbeit erzählte, hatte ich ein Bier und einen Hut bekommen, dieses Mal war es schon ein Mittagessen.
Mein Mitbewohner und einige seiner Freunde arbeiten bei einer isländischen Firma, die an Katalysatoren forscht und Methanol herstellt, das Benzin beigemischt wird. Nachdem ich am Wochenende ein bischen von meiner Doktorarbeit erzählt hatte, war ich heute zum Mittagessen mit den Chemikern der Firma eingeladen. Ich glaube nicht, dass ihnen meine Ausführungen über Rechnungen zu Molekülen an Oberflächen irgendetwas gebracht haben, aber ich fand es sehr interessant, etwas über katalytische Prozesse im Industriemaßstab zu erfahren. Gerade wird neben das Kraftwerk nahe der Blauen Lagune (Schwimmbad mit milchig weißem Wasser in der Lavalandschaft) ein Anlage gebaut, die aus den CO2 Abgasen der Industrie und, mittels geothermischer Energie gewonnenem, H2 Methanol herstellen wird. Das ist mal wirklich umweltfreundlicher Kraftstoff.
Und sogar die Touristen freuen sich und baden in der Blauen Lagune im Abwasser.
Börn ...
... mit Kindern gehen die Isländer nicht so zimperlich um. Brauchen sie auch nicht, sie haben ja eine Geburtenrate von über zwei Kindern pro Frau. Eine Doktorandin hat mir von ihren drei Kinder erzählt. Sie ist Mitte zwanzig und ihre Kinder sind zwei, vier und elf. Und wer mit dreißig noch keine Kinder hat muss sich dafür rechtfertigen.

In den Cafes krabbeln die Kinder dann zwischen den Tischen herum, ohne dass es jemanden stört. Und wer zu klein ist um sich zu wehren wird einfach zurückgelassen. Die Wägen am Eingang des Einkaufszentrums auf dem Bild oben enthalten alle ihre Insassen. Die Eltern waren nicht zu sehen, aber ich gehe mal davon aus, dass sie die Wägen samt Säugling nach dem Bummeln wieder abgeholt haben. Und auch auf der Strasse werden die Babys in der frischen Luft geparkt und die Eltern können in Ruhe ihren Kaffee trinken.

Vor ...
... auch in Island wird es jetzt Frühling. Siehe Beweisphoto.

Vitinn ...
... heute bin ich das erste Mal Bus gefahren. Man muss entweder einen Papierstreifen, wahrscheinlich einen Abriss einer Zehnerkarte, oder abgezähltes Kleingeld in einen Kasten werfen. Wechselgeld gibt es nicht, und der Busfahrer hat sich auch nicht sonderlich dafür interessiert, wieviel ich da reinwerfe.

Ganz im Westen von Reykjavik gibt es dann einen Golfplatz, einen Spazierweg um den Golfplatz und den Leuchtturm. Bei Ebbe kann man sogar zur Insel mit Leuchtturm hinauslaufen.
Cricket ...
... ist Nationalsport in Indien. Am Samstag war das Weltmeisterschafts-Endspiel Indien gegen Sri Lanka. Nach isländischer Zeit ging das Spiel von neun Uhr morgens bis halb sechs abends. Da meine beiden WG Mitbewohner Inder sind und tagelang von nichts anderem gesprochen hatten, habe ich mir die letzten eineinhalb Stunden des Spiels angesehen. Es hat mindesten eine halbe Stunde gedauert, bis ich die Regeln verstanden hatte.

Am Ende hab ich um jeden Punkt für Indien mitgefiebert. Und tatsächlich: !! WIR sind World Champions !!!