Montag, 18. April 2011
Bjór ...
... Alkohol ist in Island unglaublich teuer. Heute habe ich Weißwein zum Kochen in einer 0,2l Miniflasche gekauft, weil ich kein Vermögen investieren wollte. Dafür musste ich extra in ein Vínbúð gehen und mein Fläschchen am Ausgang in einer Tüte verstauen. Bier war bis 1989 verboten. Erst als in Kneipen Mischgetränke aus alkoholfreiem Bier und Wodka angeboten wurden, fiel das Gesetz.
Bíða ...
... meine haupsächliche Beschäftigung ist gerade das Warten.
Warten auf gutes Wetter (gerade schneit es wieder), Warten auf das Konvergieren meiner Rechnungen, Warten auf meinen Osterbesuch. Wolfgang kommt mich besuchen und wir werden mit Peter und Sarah über das verlängerte Wochenende herumreisen. Die beiden haben einen Jeep und schon viel Islanderfahrung, wo man bei welchem Wetter am besten hinfährt.
Samstag, 16. April 2011
Köttur ...
... Peter und Sarah ist eine Katze zugelaufen. Ihr Jagdverhalten kann man mit einem Laserpointer austesten. Sie lauert, schleicht und springt die Wände hoch.
Erasmus ...
... mein Austauschjahr in England hab ich sehr ernst genommen. Da wurden die Wochenenden genutzt, um Übungsblätter zu lösen. Hier hole ich die Erasmus-Studenten-Wochenendpartys nach. Wobei der Rhythmus etwas seltsam ist. Die Geschäfte machen um fünf Uhr nachmittags zu. Und in die Kneipen geht man nicht vor ein Uhr nachts. Ich frage mich, was die Leute die acht Stunden dazwischen tun, wenn sie nicht gerade zu einer Privatparty eingeladen sind. Computerarbeit? Hausputz? Vorschlafen? Ich hab schon alles ausprobiert.
pavlodr am 17.Apr 11  |  Permalink
man kann z.B. noch ein interessantes Buch dazwischen lesen...


Mittwoch, 13. April 2011
Áhugaverðir staðir ...
... bisher hatte ich kaum typisch touristische Bilder gezeigt.

Auf dem ersten sind gleich zwei Sehenswürdigkeiten. Leifur Erikson war ein isländischer Abenteurer und er ging um das Jahr 1000 herum in Kanada an Land. Er steht vor der Hallgrímskirche, deren Äußeres an die Basaltsäulen erinnern soll, die sich überall auf der Insel finden.

Als die Domkirche 1796 eingeweiht wurde fanden noch alle Bewohner der Stadt drin Platz!
Montag, 11. April 2011
Vindur ...
... Wind oder Sturm ist irgendwie nicht das richtige Wort für das, was man hier erlebt. Gegen den Wind konnte man sich gar nicht fortbewegen sondern man versuchte geschickt zu kreuzen. Auf dem Weg zwischen den beiden Seen hatte man die Auswahl zwischen der rechten Seite, auf der der Wind Wasser hüfthoch aus dem See auf den Weg geworfen hat, und der linken Seite, die bedenklich nahe am Wasser war. Bei starken Böhen musste ich stehenbleiben, weil ich mit nur einem Bein am Boden umgefallen wäre. Und in Richtung des Windes fing man ungewollt an zu rennen. Es war ganz lustig bis ich mir ziemlich gemein meinen Knöchel vertreten habe. (Ja, Mitleid wäre schön.)
alexurba am 12.Apr 11  |  Permalink
Oooohh...
... arme Christina.

christina_in_island am 12.Apr 11  |  Permalink
Danke.


erg_raider am 12.Apr 11  |  Permalink
Wer im Winter nach ICEland geht und so....


pavlodr am 12.Apr 11  |  Permalink
ein warmes Mitleid...


christina_in_island am 13.Apr 11  |  Permalink
Kein Land für zarte Pflanzen ...

Und dabei sahen die beiden vor dem Sturm noch so nett aus.


Sonntag, 10. April 2011
Söfn ...
... Aprilwetter bedeutet in Reykjavik Regen und Sturm. Den Samstag hab ich deshalb in einem einigermaßen langweiligen Einkaufszentrum verbracht. Heute hab ich mein Regen-Touristen-Outfit ausgepackt und mir ein Reykjavik-Welcome-Ticket gekauft, mit dem man in einige verschiedene Museen kann. Ich musste nur immer einen günstigen Moment abwarten, um von einer Ausstellung zur nächsten zu laufen.
Ich habe interessante Dinge gelernt. Zum Beispiel waren 80% der ersten männlichen Siedler in Island Wikinger aus Norwegen. Aber über 60% der Frauen waren Keltinnen. Die wurden auf dem Weg nach Island auf den Äußeren Hebriden geraubt und nach Island verschleppt. Eine andere Legende über Wikinger ist dafür nur ein Übersetzungsfehler. So wurde aus "Sie trinken aus Hörnern" "Sie trinken aus Schädeln".

Die kleine Statuette im National Museum kann sowohl als Thor mit Hammer als auch als Christus mit Kreuz interpretiert werden. Da sind sich die Historiker nicht einig. Vielleicht sieht sie auch absichtlich so aus, dass sie als beides ausgelegt werden kann.

Es gab auch ein ausgegrabenes Langhaus, eine Photoausstellung über kaputte Inneneinrichtung, alte Saga-Handschriften, eine Deutsch-Dänisch-Isländische Filmaustellung und ich war im Maritim-Museum, dort bekommt man eine Führung durch das erste Küstenwachenschiff aus den 50ern. Es wurde bis 2006 genutzt. Die Kanone ist von ca. 1890 und wurde Island von Dänemark geschenkt. Damit wurde im Cod War, dem Fischkrieg gegen England, in den 60er Jahren tatsächlich geschossen. Wobei der Museuumsführer behauptet, der Kapitän hätte vorher per Funk durchgegeben, worauf er zielt, damit auch keiner verletzt wird. Außerdem hat die Küstenwache den englischen Trawlern in isländischen Hoheitsgewässern mit Haken die Netze abgeschnitten.

Der Konflikt dauerte an, bis Island drohte, die Nato und die amerikanischen Soldaten des Landes zu verweisen und sich statt dessen den Russen als Basis anzubieten.