Íþróttir ...
... wie man auch an den vielen Beiträgen sieht, bin ich abends etwas unbeschäftigt. Bei dem Wetter macht Hinausgehen auch wenig Spass. Deswegen habe ich mir jetzt eine Karte zum Uni-Fitnessstudio gekauft. Ein kleiner Raum mit Laufbändern und ähnlichem. Laut meiner Kollegen gab es dafür immer 10er Karten für ca 16 Euro. Da dort niemand dauerhaft angestellt ist, sollte man selber auf seiner Karte ankreuzen, wie oft man schon dort war. Anscheinend hat das nicht so gut funktioniert. Jedenfalls gibt es jetzt zum gleichen Preis gleich die Jahreskarte.
Vinna ...
... meine Arbeit ist sehr spannend. Natürlich geht alles viel langsamer voran, als ich mir das vorgestellt hatte. Aber ich lerne wirklich viel, und erstaunlicherweise nicht nur über Neue, in Island geplante Dinge, sondern auch über meine bisherige Arbeit. Peter stellt immer wieder Detailfragen, die mich dazu bringen, über meine Ergebnisse und meine bisherigen Verfahren nachzudenken und sie in Bezug zu den neuen Methoden zu setzen.
Orka ...
... über die Energieversorgung in unseren Heimatländern haben wir uns unterhalten. Isländ nutzt fast nur regenerative Energiequellen. In Dänemark gibt es auch keine Atomkraftwerke, dafür berichten die Medien dort regelmäßig über die deutschen Castor-Transporte. Der Russe will lieber nicht wissen, wie die Kraftwerke in seinem Land aussehen und der Kubaner war froh, dass seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nur ein halb fertig gebautes Atomkraftwerk in Kuba herumsteht.
Svanir ...
... die Schwäne sind ziemlich hart im Nehmen. Mich überrascht das Wetter hier immer wieder. Gestern haben mich Regen und Wind von allen Seiten gleichmäßig durchnässt. Ähnlich muss es sich in einer Autowaschanlage anfühlen. Heute war Schneesturm. Laut Isländischem Wetterdienst 15m/s Windgeschwindikeit, was 7 Beaufort ergibt, und das wird in Wikipedia als "steifer Wind, Widerstand beim Gehen gegen den Wind" beschrieben. Ich finde, das ist noch nett ausgedrückt. Immerhin kann man die Arme ausbreiten und sich über die Eisplatten wehen lassen.

Und die Isländer sagen jeden Tag etwas Neues: "So kalt ist es hier sonst nie", "So viel Schnee hatten wir schon lange nicht mehr", "Heute ist es aber wirklich sehr windig".
Ich frage mich, wie das Aprilwetter wird, wenn es schon im März so unberechenbar ist.
þíða ...
... es fängt an zu tauen. 2°C ohne Wind fühlt sich schon nach Frühling an.
Aber wenn man nach oben guckt bekommt man gelegentlich Angst.

Sobald es noch etwas wärmer wird möchte ich hinauf auf Esja wandern, das Massiv vor Reykjavik, dort soll man einen schönen Blick über die Küste haben.

drapp ...
... beige ist die Farbe der Unauffälligen. Mit meinem roten Regenanorak war ich auf 150 Meter als Tourist erkennbar. Seit ich ihn gegen einen beigen Mantel eintauschen kann, sagen die Leute in den Geschäften sogar Góðan dag zu mir.
Ich habe auch versucht, die Meinung über den deutschen Geschmack etwas aufzubessern. Nein, wir tragen die bunten Regenjacken nicht aus modischem Empfinden, sondern weil wir nicht an Kälte und Wind gewöhnt sind. Und nein, deutsche Touristen tragen ihre Wanderschuhe im Flugzeug nicht weil es hübsch aussieht, sondern weil die Schuhe zu schwer sind um sie in den Koffer zu packen.
Gibts denn auch Fotos von dem schicken Mantel?
Kalt ...
... ist auch ein isländisches Wort. Ich war auf der Suche nach Nordlichtern, hatte aber leider kein Glück. Dafür bin ich einem Mädchen im Minirock begegnet. Einer von uns beiden hat ein gestörtes Temperaturempfinden.

Außerdem habe ich geholfen ein Auto von der Straße zu schieben. Sogar hier sparen die Leute an den Winterreifen.
Hier wird's ja langsam etwas wärmer... und sogar die Sonne lässt sich blicken.
Habe es nach nunmehr fast einer Woche endlich geschafft, den Brief, der für dich angekommen war, bei euch in den Briefkasten zu werfen. Ich habe halt doch nur einen Kopf, damit es mir nicht reinregnet...
hehe das ist fuer mich gerade vollkommen unvorstellbar... hier in Aegypten ist's echt der krasse Gegensatz und einfach nur HEISS! ;-)
Ferðalög ...
... heute haben wir einen kurzen Kaffee-Ausflug zum Perlan gemacht. Ein Heißwassertank mit Restaurant, Aussichtsplattform und schönem Blick über Reykjavik. Nur der kleine künstliche Gesyir war leider ausgeschalten.

Das Bild zeigt Reykjanes, die westliche Landzunge, auf der sich auch der Flughafen befindet. Ich hatte überlegt, demnächst einen Wochenendausflug in einen der Orte dort zu machen und habe Hildur gefragt: "Was lohnt sich? Keflavík? Garður? Sandgerði? Grindavík? Vogar?" Antwort: "Warum solltest du in eines dieser Dörfer wollen? Da ist doch nichts." "Oder wie wäre es dann mit der kleinen Insel Viðey vor Reykjavik?" Antwort: "Da fahren nur kleine Kinder hin oder alte Leute, die Vögel ansehen wollen. Und jetzt gibt es da nicht mal Vögel."
Naja, als Tourist (der du ja irgendwie bist) ist es denke ich auch legitim zu den Vöglen fahren zu wollen. Man kann schließlich nicht jedes Wochenende eine mehrtägige Wanderung machen.