… heißt das Gebiet zwischen den Gletschern Eyjafjallajökull and Mýrdalsjökull. Die Uni hat für Mitarbeiter ein geführte Wanderung von Skógar an der Südküste über den Pass in das Tal Þórsmörk organisiert. Das sind 23 km, ein über 1100 Meter hoher Pass, dazwischen viel auf und ab und wir haben 10 Stunden gebraucht (ja, ein ganz schön schlechter Schnitt). Zuerst ging es ganz angenehm auf Schotterweg an vielen hübschen kleinen Wasserfällen entlang. Das Unterfangen der Bergführer fand ich anfangs noch ziemlich übertrieben: Eine Stunde laufen, warten bis alle da sind, zehn Minuten Pause und so fort. Auch die Damen mit ihren Stöckchen fand ich etwas kurios, man musste aufpassen, hinter ihnen nicht als Schaschlik zu enden. Aber aus dem Schotter wurden Geröllbrocken, feiner Aschestaub, Aschematsch, angetauter Schneematsch, Schneefelder. Da war ich dann neidisch auf die Wanderstöcke. Und neidisch auf die Gamaschen. Und neidisch auf die Australierin, die ungefähr 10 cm größer war als ich und 20 kg leichter und die wie Legolas über die Firnfelder schreiten konnte ohne einzusinken. Irgendwann nach 6 Stunden in einem dieser endlosen schneegefüllten Täler im Nieselregen habe ich mich doch gefragt, warum ich nicht stattdessen in die Blaue Lagune zum Baden gefahren bin.
Und dann kam das Gebiet des Vulkanausbruchs vom letzten Jahr. Wenn man die oberen zwei Zentimeter Staub wegschiebt ist die Erde darunter noch immer warm. Auf dem Photo rechts kann man den Dampf über den neuen Lavazungen erahnen. Und der ganze Berg links ist erst vor einem Jahr entstanden. Der graue Staub über dem Neuschnee ist letzte Woche vom Grimsvötn hergeweht worden. Und der Schnee dort oben fiel in Form von halbzentimeter großen sechseckigen Sternchen.
Auch der Abstieg war spektakulärer als der Aufstieg. Ein paar nicht allzu steile Schneefelder konnten wir in wasserfesten Hosen hinunterrutschen (die Bergführer waren nicht sehr erfreut). Dann ein Plateau mit Schnee-Eis über Eiswasser, auf dem ich bemerken durfte, dass meine Schuhe nicht ganz wasserdicht sind, oder vielleicht ist das Wasser auch von oben hineingelaufen. Dann mehrere Gratüberquerungen und mit Seilen gesicherte steile Felsstücke. Und unten wartet das geschützte grüne Tal Þórsmörk mit Bonsai-Birkenwald und dem höher gelegten Hochlandbus. Da sich der Gletscherfluss dieses Jahr einen neuen Weg gesucht hat, steht die Brücke jetzt im Nirgendwo und wir mussten außen herum und durch die Furten zum Grillfest an der Wanderhütte gefahren werden.