... die isländische Mode ist fast so ungewohnt wie das Wetter. Die Brillen
sind riesig und aus massivem Horngestell. Frauen tragen abends sehr tiefe Ausschnitte, sehr kurze Röcke und gelegentlich Kniestrümpfe über die Wollstrumpfhosen. Felle und tote Tiere sind als Accessoires beliebt. Wobei mich der tote Fuchs etwas erschreckt hat, der sich in einer Kneipe an meinem Gesicht vorbeidrängelte. Männer Anfang zwanzig gehen auch mal im Anzug in die Disko. Manche samt Weste, Krawattennadel und Einstecktuch.
Die Schnurrbärte hielt ich zunächst auch für eine Modeerscheinung. Sind sie aber nicht. Es ist mottumars, der Schnurrbart-März. Männer lassen sich Bärte wachsen und stellen Bilder davon ins Internet. Auf mottumars.is kann man sich über den dritten Link von links die gesammelten Schnurrbartbilder ansehen und Geld spenden. Das fließt in die Krebsforschung. Eine ungewöhnliche Aktion, aber anscheinend machen viele Leute mit und ich hab sogar ein Geschäft gesehen, das im März Männern mit Bart Rabatt gewährt.