Viðey ...
... die kleine Insel vor Reykjavik habe ich heute besucht.
Die Bucht, von der die Fähre fuhr, war mit Eis bedeckt und außer mir wollten nur vier andere Touristen übersetzen. Dafür gab es noch den Ticketverkäufer, der auch als Schiffsjunge das Boot an- und ablegen half, den Kapitän (der uns fragte, ob wir uns wirklich sicher sind, dass wir auf die Insel fahren wollen) und eine Frau mit ihrem Sohn, die das Kaffee auf der Insel betreiben.

Auf der Insel steht ein Kunstwerk von Yoko Ono, der Imagine Peace Tower. Es sieht recht unspektakulär aus. Ein großer runder Tank, auf dem in vielen Sprachen "Stelle Dir vor es wäre Frieden" steht. Im Winter, vom Geburtstag bis zum Sterbetag von John Lennon, strahlt aus dem Zylinder Licht senkrecht nach oben in den Himmel. Sie hat für ihr Kunstwerk ein Land ausgewählt, das keine Armee hat und in dem die Energie nichts kostet.

Schöner fand ich ein anderes Kunstwerk. Rund um die Insel stehen Stelen-Paare. Jeweils eine Säule, die drei Meter hoch ist und zehn Meter über dem Meeresspiegel beginnt, und eine vier Meter hohe, neun Meter über Null. Somit enden sie auf gleicher Höhe und ihr Abstand zeigt die Steigung des Geländes.

Der Weg war sehr anstrengend, mit jedem Schritt bin ich bis zum Knöchel im Schnee versunken. Es wurde immer stürmischer und als ich bis zu den Knien in einem zugeschneiten Loch stand, habe ich das GPS angeschalten um zu sehen, wieviel ich von meinem geplanten Rundweg schon geschafft habe. Es war nur ein knappes Viertel. Da hab ich doch aufgegeben und mich auf den Rückweg gemacht. Die Spuren meines Hinweges waren an manchen Stellen schon wieder zu einer ebenen Schneefläche verweht worden. Ich war wirklich froh, als ich die Anlegestelle und das Kaffee erreicht hatte. Die Waffel mit Sahne habe ich mir heute hart erarbeitet.